Akzeptanz / Depression

Seid einiger Zeit kämpfe ich wie viele anderen mit Depression.


Es hat alles mit dem Tod meines Vaters angefangen. Ich war 11 Jahre und hatte von meiner Mutter eine Psychologin zur Seite gestellt bekommen. Sie hat mir angesehen, wie sehr ich darunter leide. Mein Vater, war der Mittelpunkt meiner ganzen Kindheit.

Mit dieser Psychologin war ich dennoch nicht glücklich. Sie war mir keine Hilfe. In meinen Augen hat sie es nur schlimmer gemacht.


Nach ein paar Sitzungen, habe ich es also abgebrochen. Und war lange der Meinung, das mir kein Psychologe der Welt helfen kann. Ich wollte es alleine da raus schaffen, doch die Umstände ließen mich nicht. Es wurde mit den Jahren immer schlimmer.

Meine Mutter die selbst an Bordeline erkrankt war, ließ mir damals nicht die Möglichkeit, mich um mich selbst zu kümmern.


;(;(;(


So staute sich immer mehr an. Erst seid 2019 habe ich mich überwunden erneut in Therapie zu gehen. Ich besuchte auch zeitnah eine Klinik.

Doch ich habe noch immer das Problem zu akzeptieren, dass ich meinen Weg nicht so gehen kann wie andere. Wie ich es mir im Kopf ausmale.


Ich fange so vieles an und merke dann erst das ich es einfach nicht hinbekomme. Und bin anschließend nur noch tiefer in meinem negativen Gedankenspiel.


Oft kommen die Fragen auf : Wieso bekommst du deine beschießende Psyche nicht in den Griff ? Das kann nicht dauerhaft deinen Weg beeinflussen, nichts bekommst du zu Ende.. Anderen geht es viel schlimmer.... Dann wird mir gleichermaßen aber klar, das ich nicht sonderlich viel daran ändere. Meine Psyche rückt bei allem was ich mache so schnell in den Hintergrund.

Wenn es nach mir geht, würde ich alles einfach vergessen wollen und normal weiter machen, doch wir wissen alle, das es nicht geht. Nicht auf diese Weise...


Leider rede ich mir auch oft ein " Du bist nicht krank, das ist lächerlich " . Ich weiß aber selbst das mir das nicht weiterhilft. Ich resigniere regelrecht meine Krankheit und will sie nicht wahrhaben.


Es fühlt sich für mich so an, als würde, wenn ich es zugebe - ein großer Teil meines Lebens verloren gehen. Als geht mein Stolz bergab & ich würde zugeben ich sei schwach & bekomme dauerhaft nichts auf die Kette..||


Dabei habe ich auch oft schon gehört, das man sehr wohl ein schönes Leben trotz Depression führen kann. Doch wie soll ich gefallen daran finden ? Ich habe bisher nur die Kehrseiten dieser Krankheit gesehen... Der Sprung ins Ungewisse , macht mir irgendwie echt Angst .


Daran zu arbeiten, werde ich jedoch nicht drum rum kommen. Egal wie komisch sich das auch anfühlt. :|


LG

VAMP <3

Kommentare 6

  • Also "schwach" bist Du nicht ;-) Definitiv - denn du kümmerst dich darum.


    Und ja es ist blöde, das es immer wieder kommt - aber auch wenn es sich jetzt blöde anhört ;-) - man weiß die "guten Zeiten" vermutlich mehr zu schätzen als andere Menschen, weil man sie nicht als selbstverständlich erlebt.


    Ich bin momentan nach einer guten Phase auch wieder mal abgerutscht, aber nicht mehr so tief wie früher, weil ich mir das Loch schon etwas "gepolstert" habe, da mir klar war ich rutsche auch wieder runter.

    Seit ich die Krankheit akzeptiert habe, geht es auch besser.

    Man weiss, das man aus dem Loch auch wieder rauskommen kann.

    • -ja stimmt, das Gute hat dadurch automatisch mehr Gewicht .


      Das freut mich wirklich sehr, das du einen Weg gefunden hast dich zu " polstern" . Das ist wirklich gut. Und Ich wünsche mir das auch irgendwann zu haben.

      Nur was ist wenn es nicht so vorhergesehen ist. Kann den wirklich jeder " erkrankte" sich dieses Polster zulegen ? ..

      Natürlich kann man jetzt sagen mit der Zeit wird man es sehen - nicht ?


      Aber ich bin auch so ungeduldig und benötige es irgendwie doch auch schon jetzt ? Wie soll ich sonst mit dem anderen weiter machen ?

    • Also ich "polstere" mich Sachen von denen ich irgendwann merke - das hat mir gut getan.

      Teilweise schreibe ich mir z.B. die Sachen auf, oder wie ich in der Klinik war, habe ich mir ein kleines Heft angelegt - wo die Mitpatienten mit denen ich öfter zusammen war, reingeschrieben haben, WAS sie an mir gut finden und mögen.

      Ich mag mich selbst, meinst nicht so wirklich ;-) und an ganz schlechten Tagen blättere ich in den Heften und such mir etwas raus.

      Ich will nun nicht behaupten, danach bin ich raus aus dem Loch und alles ist gut - das nicht - aber es tut nicht mehr ganz so doll weh.

      Keine Ahnung wie ich es besser beschreiben kann - aber vielleicht verstehst Du was ich meine


      Und ich habe durch mehrere Löcher begriffen, man kommt auch wieder raus - das ist nicht das Ende... ok ;-) man fällt auch wieder rein... das ist der Umkehrschluss.

      Aber irgendwie ist es bei mir so, seit ich die Krankheit akzeptiert habe - komme ich damit deutlich besser klar.

      Es fing schon an, als die Diagnose gestellt wurde, endlich zu wissen, warum man manchmal so "quer" denkt und reagiert und anders ist... ist schon eine Erleichterung gewesen.

    • Ja , ich verstehe sehr gut was du meinst.

      Und ich muss sagen das du damit auch wirklich nicht ganz unrecht hast.

      Danke für den kleinen Einblick, wie du damit besser umgehst.

      Das Inspiriert mich ein wenig. =)

  • Ich kann Dich sehr gut verstehen! Man ist hin und her gerissen. Die Depression akzeptieren? Dagegen "ankämpfen"? Egal, wie man es anfängt, es kostet unglaublich viel Energie, die man meistens nicht hat.

    Trotzdem denke ich, dass jeder für sich einen Weg finden kann, einigermaßen damit umzugehen.

    Für mich ist es wichtig, die Phasen zwischen der Depression zu genießen. Was nicht ganz einfach ist, denn oft dauert es, bis ich mich einigermaßen erholt habe und dann steht evtl. der nächste Schub wieder vor der Tür.

    • Ja ganz genau. Ich befinde mich die ganze Zeit über, in so einem Zwiespalt... und das mit der Energie trifft es nur zu gut. Du sprichst mir das echt aus dem Herzen. Mir geht da genauso, Ist das eine überstanden und man versucht sich davon zu erholen, kommt man meistens nicht ganz hinterher.


      stimmt. Ich erhoffe mir das es so kommen wird und ich bald an dem Punkt stehe, die Krankheit zu akzeptieren.