Tiefe Hirnstimulation

Es gibt 120 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von BastiH.

  • Welche Medigruppe hast Du denn noch nicht probiert, wenn Du sagst dass es da noch Luft bei Dir gibt?

    Ja die EKT ist auch kein Zuckerschlecken, vor allem dann nicht wenn man aufwacht und es ist alles unverändert. Die Erfahrungen anderer Patienten waren durchaus sehr unterschiedlich. Bei manchen hats geholfen, anderen leider nicht. Aber es macht auf jeden Fall Sinn es zu probieren. Den Vergleich mit dem Arm können Gesunde Menschen auch nicht nachvollziehen. Keiner von dehnen hat eine Ahnung was für ein Geschenk es ist normal fühlen zu können.

  • Bei den Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer bin ich mit Citalopram angefangen, dann Duloxetin, dann die Trizyklischen wie Milnaneurax, ich glaube Mao-Hemmer wären noch möglich, allerdings wegen Bluthochdruck zu vermeiden.

    Lithium hatte ich auch schon, Mirtazepin und noch so 1-2 an die ich mich momentan nicht erinnere.

    Bei Milnaneurax hatte ich überhaupt, das erste mal das Gefühl - also ob sich "ein bischen" was getan hat, aber auch nicht wirklich lange und überzeugend.

    Das einzige was mir zumindest momentan noch beim schlafen hilft ist Quetiapin, ok Zopiclon hat auch geholfen ;-) - aber da ist auf Dauer leider nichts.


    Ich habe nächste Woche eh wieder Thera-Termin - mal schauen, was sie noch so in der Wunderkiste hat, ich reiße mich nicht gerade um ein EKT - aber zumindest versuche ich mich mal darüber zu informieren und mich mit dem Gedanken vertraut zu machen, es vielleicht in Erwägung zu ziehen.

    Ist auch ein Thema für den nächsten Termin.


  • Die Teilnahme an der Studie ist kostenlos. Pro Patient kommen Kosten von 200000 € zusammen.

    Die OP ist schon 100000fach bei Parkinson durchgeführt worden. Ausserdem hat die Methode in den beiden Vorstudien 70-80% der Patienten geholfen. Ca. die Hälfte ist sogar beschwerdefrei. Das Chancen Risikoverhältnis muss ich in Kauf nehmen. So wie jetzt kann ich nicht weiterleben.

  • Bei Bluthochdruck sind auch die SSRI nicht zu unterschätzen. Versuchs bei den Maos zunächst mit Moclobemid. Wenn das nichts bringt Jatrosom. Bei letzterem musst Du allerdings auf Käse Rotwein und einige andere Sachen verzichten. Wenn das nix bringt hast Du die Wirkstoffklassen alle durch.

  • n. Ausserdem hat die Methode in den beiden Vorstudien 70-80% der Patienten geholfen. Ca. die Hälfte ist sogar beschwerdefrei. Das Chancen Risikoverhältnis muss ich in Kauf nehmen. So wie jetzt kann ich nicht weiterleben.

    Ich glaube auch es hört sich nur irgendwie schlimm an. Das erinnert mich etwas daran, bei meinem Mann war mal "angedacht" ein neues Herz zu verpflanzen und ich war total schockiert und verängstigt.

    Der Arzt hat sich einige Zeit mit mir unterhalten und mir erklärt, das hört sich nur schlimm an, es gibt sehr viele Operationen, die sich für den Laien "einfach" anhören und viel komplizierter sind, als eine OP am Herz.

  • Bei letzterem musst Du allerdings auf Käse Rotwein und einige andere Sachen verzichten

    Damit hast du mich nun zum lächeln gebracht.... ich hatte beim tippen überlegt.... irgendwas war da doch damals, bei einem der Medikamente die mir vorgeschlagen wurden.... und genau - das war es - kein Käse ... den Rotwein fand ich noch ok... aber keinen Käse - aber ok mittlerweile... geht es zur Not auch ohne Käse.


    Ich hoffe auf jeden Fall das Playerrella bald ins Forum schaut und dir vielleicht einige deiner Sorgen nehmen kann, oder etwas abmildern.

  • Ich vermute mal hauptsächlich meinte Sie damit mich.

    Ja, ich meinte Suse. Ich nahm das Wissen von dem, was sie alles erzählte und wie sie manche Dinge händelt.



    Fight4Survive


    Bei Dir lese ich interessiert - auch wenn ich im Allgemeinen gegen das "rumdoktorn" am Gehirn bin. Aber das ist meine persönliche Meinung. Ich möchte halt etwas zur Vorsicht "mahnen" und daß die Leute lieber 2x mehr drüber nachdenken und für sich abwägen.

    "Let the day perish on which i was born..." - YOU EXIST FOR NOTHING -



  • Und ist bereit auch Sachen zu machen, wo bei anderen Menschen einfach noch die Angst überwiegt.

    Du weißt, wie sehr wenig ich am Leben häng und ich mich mehr oder weniger aufgegeben hab. Demzufolge dürfte mir so eine EKT ja wenig ausmachen.


    Meine Gedanken dabei allerdings sind - es ist jetzt schlimm, manche Tage kaum erträglich - aber ich kann mich selbst bewegen, kann sehen, hören etc -


    Was, wenn man durch diesen Eingriff ein kompletter Pflegefall wird - und Du in diesem Zustand noch klar denken kannst...? Ich glaube, dann wünschst Du Dir den vorherigen Zustand zurück... Bin ich fest von überzeugt.


    Es gibt keine Garantie. Niemand kann und wird Dir dafür eine geben.


    Das ist einfach nur das, was ich mit all meinen Anti-Gedanken bei diesem Thema versuch, zu sagen.

    "Let the day perish on which i was born..." - YOU EXIST FOR NOTHING -



  • Die Teilnahme an der Studie ist kostenlos. Pro Patient kommen Kosten von 200000 € zusammen.

    Die OP ist schon 100000fach bei Parkinson durchgeführt worden. Ausserdem hat die Methode in den beiden Vorstudien 70-80% der Patienten geholfen. Ca. die Hälfte ist sogar beschwerdefrei. Das Chancen Risikoverhältnis muss ich in Kauf nehmen. So wie jetzt kann ich nicht weiterleben.

    Was ist mit den übrigen 20 - 30 % - kein Erfolg? Nebenwirkungen?


    Ich geh auch mal davon aus, daß Ihr ausführlich über die Nebenwirkungen aufgeklärt werdet. Kannst Du dazu auch etwas schreiben bitte?

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  • Was ist mit den übrigen 20 - 30 % - kein Erfolg? Nebenwirkungen?


    Ich geh auch mal davon aus, daß Ihr ausführlich über die Nebenwirkungen aufgeklärt werdet. Kannst Du dazu auch etwas schreiben bitte?

    Ja ca. 20-30% haben keinen Erfolg durch die Behandlung. Aber wo gibts schon eine 100% Garantie auf Symptomfreiheit? Nebenwirkungen gibts bis jetzt fast keine. Ausser wenn die während der OP mit dem niedrigsten Kontakt kurz den Sehnerv anticken gibts ein doppelbild also schielen. Das ist sogar beabsichtigt da damit sichergestellt wird das die Elektrode am richtigen Platz ist. Ansonsten gibts natürlich die üblichen Risiken die eine Hirnoperation mit sich bringt. Die Gefahr einer Hirnblutung liegt bspw. bei ca. 1%.

  • Ja ca. 20-30% haben keinen Erfolg durch die Behandlung. Aber wo gibts schon eine 100% Garantie auf Symptomfreiheit? Nebenwirkungen gibts bis jetzt fast keine. Ausser wenn die während der OP mit dem niedrigsten Kontakt kurz den Sehnerv anticken gibts ein doppelbild also schielen. Das ist sogar beabsichtigt da damit sichergestellt wird das die Elektrode am richtigen Platz ist. Ansonsten gibts natürlich die üblichen Risiken die eine Hirnoperation mit sich bringt. Die Gefahr einer Hirnblutung liegt bspw. bei ca. 1%.


    Wird das denn gar icht unter Vollnarkose gemacht?


    Weil Du schreibst, den Sehnerv anticken und schielen, und daß das beabsichtigt ist ... denn mit geschlossenen Augen, was, denke ich, bei 'ner Vollnarkose normal wär, sieht man ja nicht, ob die Person schielt.


    Es klingt alles ziemlich "horribel" für mich... ganz ehrlich :-//

    "Let the day perish on which i was born..." - YOU EXIST FOR NOTHING -



  • Und kann mir bitte einer erklären, warum man bei einem Medikament auf Käse, Rotwein etc verzichten muß?

    Ist nicht ganz unkompliziert:

    Der Arzneistoff ist Inhibitor von Cytochrom-P450 2A6. Der Wirkstoff blockiert also Enzyme, die für den Abbau der Neurotransmitter in den Nervenzellen zuständig sind, und erhöht so deren Konzentration. Der Abbau mittels oxidativer Desaminierung der Botenstoffe gilt aber auch für körperfremde Stoffe wie Tyramin. Das biogene Amin der Aminosäure Tyrosin besitzt unter anderem vasokonstriktive und dadurch blutdrucksteigernde Eigenschaften. Halten die Patienten keine tyraminarme Diät ein, können hypertensive Krisen und lebensbedrohliche Hirnblutungen die Folgen sein.

  • Wird das denn gar icht unter Vollnarkose gemacht?


    Weil Du schreibst, den Sehnerv anticken und schielen, und daß das beabsichtigt ist ... denn mit geschlossenen Augen, was, denke ich, bei 'ner Vollnarkose normal wär, sieht man ja nicht, ob die Person schielt.


    Es klingt alles ziemlich "horribel" für mich... ganz ehrlich :-//

    Nein man ist bei der Implantation der Elektroden bei Bewustsein und nur örtlich betäubt. Es tut aber nicht weh, da das Gehirn keinerlei Schmerzrezeptoren hat. Man wird sogar bei der OP bereits nach seinem Befinden befragt, da die direkte Rückmeldung den Ärzten beim auffinden der korrekten Position hilft.


    Check doch mal den Link, dann weißt Du bescheid.

    Bitte melde dich an, um dieses Medienelement zu sehen.

  • Ganz lieben Dank für den Link. Jetzt kann ich vieles besser verstehen und mir besser vorstellen.


    Du kannst übrigens sehr gut erklären, ich hätte nicht gewusst, wie ich das mit dem Käse und Wein verständlich rüberbringen kann.

  • Wieso muß ich nu an Hannibal Lector denken.... :-!!!



    Fight4Survive


    Lieben Dank für all Deine Erklärungen, Deine Geduld und die Zeit, die Du Dir für uns nimmst, um unsere Fragen zu Beantworten.

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  • Ganz lieben Dank für den Link. Jetzt kann ich vieles besser verstehen und mir besser vorstellen.


    Du kannst übrigens sehr gut erklären, ich hätte nicht gewusst, wie ich das mit dem Käse und Wein verständlich rüberbringen kann.

    Danke, aber ich hab nur einen Text meiner Googlesuche kopiert ;-)

  • Gerne, müsst nur Tiefe Hirnstimulation Depression googlen. Da gibts haufenweise Infos. Ich hab mir das alles schon dutzendfach angeschaut. Hier noch ein Link einer Patientin:

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  • Hallo, ich bin mal wieder da, es ist eigentlich so wie schon gesagt wurde, dass man fast alle Antworten im Netz finden kann. Möchte gerne nochmal auf die Seite aufmerksam machen : tiefehirnstimulation.info

    Aber ich bin ja hier um Fragen zu beantworten und die THS zu informieren. Also wo fange ich an... die OP an sich, hat wirklich nicht viele Risiken, es besteht ein geringes Risiko einer Hirnblutung (soweit ich weiß 0,2%) die dann schlimme Folgen haben kann.

    Das Verfahren an sich ist noch etwas unterschiedlich in den unterschiedlichen Kliniken. Das heißt es wird an verschiedenen Stellen im Gehirn stimuliert und bei der OP muss man teilweise "halbwach" sein um Nebenwirkungen zu vermeiden.

    Ich habe mich dafür entschieden, aber an der Klinik an der ich mich operieren ließ, wird mittlerweile auch in Vollnarkose operiert ohne Wachzustand zwischendurch.

    Ich habe die OP bei priv doz Dr M Maarouf durchführen lassen, der damals noch an der Klinik in Köln Merheim war.