Porzellan Tänzerin

Tja, ein Tagebuch hab ich lange nicht geführt. Vielleicht bringt es ja etwas Gedanken aufzuschreiben und zu ergründen.

    Ja, mein Blog heisst ja schon Porzellan Tänzerin

    Das auch aus gutem Grund.

    Ich habe als Kind schon getanzt, dann BIP Hop und Breakdance Kurse gemacht. Ich war auf Meisterschaften und hatte Auftritte.

    Aber dann nach dem Training bin ich zusammen gebrochen. Ausgerechnet während der Meisterschaftsphase.

    Diagnose im Krankenhaus : Herzrhytmusstörungen sprich ein Puls von 240.

    Das hieß für mich, ich musste das Tanzen aufgeben. Alles was ich an Muskeln aufgebaut hatte innerhalb von 4 Wochen - zack weg!

    Ich konnte wieder skinny Jeans tragen die sonst viel zu eng waren an meinen Waden.

    Bis heute hab ich das Tanzen nie so ganz aufgegeben. Es hat etwas Befreiendes.

    Auch wenn ich es nicht mag beim Tanzen daheim beobachtet zu werden. Im Club steh ich dann trotzdem auf den Podesten.


    Was befreit euch?


    Cu

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    Ja, back at it again.

    Was hab ich die letzten Monate gemacht?

    Gearbeitet sowohl als Azubi und als Selbstständige. Habe ein neues Festival aufgebaut mit meinem Team.

    Eine neue Wohnung gefunden.

    Ich war im Urlaub - geschäftlich und sogar mal privat.


    Alles passt. Eigentlich.

    Aber wie das so ist, sobald alles mal läuft denkt sich mein Kopf was neues aus.

    Neulich stand ich vor dem Spiegel und habe mir nur gesagt wie fett ich bin.


    Tja, dann hab ich eine Diät angefangen und sport gemacht etc. Ist nur kacke wenn der freund nebendran sitzt und sich schön die Tüte Gummibärchen rein drückt.


    Wie bekomme ich die scheiss Gedanken los? Ich wiege bei 1.65m 52kg was absolut top ist.


    Tja.

    Cu

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    Letzte Woche war ich für zwei Tage beruflich auf einer Schulung in Duisburg.

    Wir durften uns mal einen Reiseveranstalter genauer ansehen um zu sehen wen wir denn da anrufen oder empfehlen. An sich wirklich interessant und schön.

    Klar war das wieder extrem stressig.

    Donnerstag um 5 Uhr los, eine Stunde Verspätung mit der Bahn und Freitag Nachmittag nach einer kurzen Nacht wieder nach Hause.

    Meine Heimreise führte mich über Köln. Dort hatte der Zug nochmal eine Stunde Verspätung. Lange stand nur "Verspätung" an der Anzeigetafel aber dann stand da "Störung auf den Gleisen" und danach "Polizeiliche Ermittlung" und schlussendlich "Personenschaden"

    Es wurde sehr ruhig um mich herum. Einige erstarren als sie die Meldung sahen. Kurze Zeit später kam ein Ersatzzug und ich stieg ein.

    Ein Mann erzählte dass sich ein junger Mann auf die Gleisen fallen ließ.

    Es war eine sehr ruhige Fahrt. Bis eine ältere Dame sich darüber beschwerte wie sich denn junge Menschen das Leben nehmen können, die

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    So.

    Ich soll mir Hilfe suchen. Würde ich sehr gerne tun, auch wenn ich wirklich stur bin, weiss ich dass etwas getan werden muss.

    Tabletten schön und gut aber das ist nur bis zu einer Grenze hilfreich.

    Therapie - ich bin kein "dringender" Fall und müsse mich gedulden, um von der Krankenkasse und den Ärzten Hilfe zu bekommen.

    Klinik - Nein danke mein Kopf macht da dicht


    Also habe ich mich an die Caritas gewandt, die bezüglich Depressionen etc. eine Selbsthilfe Gruppe anbieten.

    Ich hatte ein Vorgespräch.

    In diesem Vorgespräch erzählte ich wie die letzten Monate verliefen. Ich hab mein Herz ausgeschüttet und habe eine Antwort bekommen, je ich bis jetzt nicht verarbeitet habe.

    Grundaussage der Antwort war, ich sei viel zu jung um in die Selbsthilfegruppe zu gehen und rein zu passen.

    Es gibt auch eine Jugendgruppe, die aber nicht gesundheitlich oder therapeutische Hintergründe hat. Da geht's nur drum um Freunde zu finden.


    Tja, zu jung um Depressionen und Burnout zu haben.

    Dankeschön.

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    Jeden Tag sieht man sich selbst, egal ob im Spiegel oder der Selfie Kamera.

    Das ist was ganz alltägliches, aber man sieht ja nicht nur das Gesicht und alles äußerliche sondern auch was man selbst versteckt.


    Ich verstecke zum Beispiel meine Geheimnisse und Gefühle immer hinter einer Schicht Make Up, knallrotem Lippenstift und Piercings.

    Aber auch Visitenkarten und Dinge die ich erarbeitet habe sind Sachen hinter denen ich so einiges verstecke.


    Zum Beispiel,

    Ich war in der Schule und wollte einfach nur ganz ganz weit weg sein und mich verkriechen. Aber das merkt ja keiner - so wollte ich es eine Zeit lang - denn man sieht top gestylt aus, lächelt und begrüßt Kunden und Mitmenschen mit einem freundlichen "XY Reisebüro - Sinad Saeeda! Was kann ich gutes für Sie tun"


    Irgendwann hab ich aufgehört ALLES zu verstecken. Mittlerweile spreche ich ein Problem an und lächel es nicht einfach weg. Oder ich sage ganz offen meinem Chef wenn ich einen schlechten Tag habe. Natürlich verstecke ich

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    Der Tod ist eine sehr komische Sache. Man ist einfach weg und kann nichts mehr tun oder sagen. Die lebenden sind dort und der Tote ist einfach weg und nicht mehr erreichbar. Ich weiss nicht ob man allein ist nach dem Tod oder ob man seine Urahnen um sich hat. Kann man nicht mit Sicherheit sagen.

    Aber eine Sache kann man sagen, als Lebender mit dem Tod umgehen zu müssen ist verdammt scheisse. Egal wer man ist, alt oder jung, reich oder arm, krank oder gesund. Es ist immer mies.

    Ich habe früh gelernt mit dem Tod umgehen zu müssen. All die Kinder die starben im Kinderkrankenhaus auf der Herzstation. Der 17 jährige Junge, den ich 2014 kennen lernte als ich operiert wurde und mit ihm in einem Zimmer war. Er war so blass und dünn und dann an seinem 18 Geburtstag musste er trotz seines Zustandes verlegt werden. Danach kam eine Frau und ein kleines Mädchen weinend ins Zimmer.

    Was wohl aus ihm wurde.

    Oder Matthäus, der mit 21 starb bei einem Autounfall. Oder Pascal, der mit 16 so schnell

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    Das Bild des weißen Raumes


    Vorabinformation

    Ich bin herzkrank und musste als Kind oft am offenen Herzen operiert werden.

    Mein Herz hatte Löcher in den Wänden,

    Schlug manchmal unregelmäßig und war sonst eine komplette Baustelle.


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    Das Licht des Ganges flackert. Ich liege in einem viel zu grossen Bett mit extrem kratzender Bettwäsche. Die Frau neben mir schiebt das Bett in dem ich liege weiter durch die Hallen und Flure bis zum Fahrstuhl. Dort kommt ein Mann hinzu der mich anlacht und meine Infusionen überprüft. Er nickt mir zu und gibt mir über den Zugang an meinem Handgelenk eine Flüssigkeit in meine Vene. Ich werde etwas müde. Der Mann und die Frau schieben das Bett mit mir in den Fahrstuhl und drücken einen Knopf. Es vergehen nur wenige kurze Sekunden bis die Fahrstuhl Tür wieder aufgeht und ich rausbefördert werde. Wieder einen langen Gang entlang bis zu einer schweren Tür. Der Mann muss sich ausweisen bei einem anderen Mann. Danach geht die

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    Vorabinformationen :


    Ich bin Kind einer Frau aus Deutschland und einem Mann, gebürtig aus Pakistan.

    Er lernte meine Mutter kennen bei einer Arbeit, der sie beide nachgingen. Sie flogen in die USA und heirateten. Er nutzte damals den Namen seines verstorbenen Cousins und wollte danach die Sterbe Urkunde einreichen um eine Lebensversicherung auszulösen.

    Als er erfuhr dass die Frau schwanger war, Wollte er dass sie abtreibt und dann haute er ab.


    ------ soweit so gut ------


    Seit ich ein Kind bin habe ich immer einen wiederkehrenden Tagtraum.

    Zwei Gestalten stehen in einem Raum, der nur durch die Schlitze der schallosie erleuchtet wird.

    Sie stehen einfach nur da. Eine Gestalt ist etwas größer als die andere.

    Sie tun nichts. Stehen nur stumm da und starren.


    Neulich, als ich meiner Mutter erzählte, wie es mir wirklich geht, erzählte ich ihr auch von diesem Traum.

    Ich nahm an das die Kulisse des Traumes unser altes Schlafzimmer in der alten Wohnung ist.

    Sie sagte, dass mein Vater und

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    Du musst dich immer angemessen verhalten. Du darfst nicht alles sagen. Du musst arbeiten gehen und Geld verdienen. Du musst unbedingt immer zu jedem freundlich sein. Du musst eine Familie gründen. Du musst gesund sein. Du musst Sport machen und dich um deinen Körper kümmern. Du musst Freunde haben. Du darfst niemanden einen Grund geben dich zu mobben, verärgert zu sein oder sich unangemessen zu verhalten. Du musst dich entscheiden wen du liebst. Du musst gute Noten haben und deiner Familie nicht zur last fallen. Du musst gut aussehen und die beste Kleidung tragen. Du musst selbstverständlich selbstständig sein sobald du aus der Schule bist. Du darfst dir keine Fehler erlauben, Sorgen machen oder etwas negatives fühlen. Du musst als Mädchen auf Blumen und Buntes stehen und als Junge auf Roboter und Technik. Du musst deinen Führerschein selbst bezahlen und ihn beim ersten Mal schaffen. Du darfst keine Drogen nehmen oder tätowiert sein. Du darfst dich nicht anziehen wie du

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    "ich bin süchtig nach XY" so fängt man immer in Selbsthilfegruppen für Süchtige an.

    Und ich bin süchtig nach Arbeit.

    Seit kindertagen wurde mir gesagt "Du bist faul, wenn du nichts tust" und "Du musst gute Noten haben, sonst bist du weniger wert"

    Daraus entwickelte sich diese Sucht.


    Bevor ich meine Diagnose Depressionen bekommen habe, war ich in der FOS und habe jede Menge Schulaufgaben geschrieben und habe Tag und Nacht gelernt.

    Zwischen den Schulblöcken hatte ich immer wieder 4 Wochen Praktikum und zwischendurch habe ich gearbeitet da ich sonst kein Geld hatte.

    Sprich, ich war dauerhaft in Spannung. Lernen, Schlafentzug, Arbeit, Geldnot.

    Nach der Phase des Lernens etc. Hatte ich Ferien und ich musste nicht dauernd etwas tun, nein ich hatte nichts zu tun.

    Aber abschalten konnte ich nicht, es war mir ein fremdes Gefühl zu erkennen dass ich schlafen darf und mich ausruhen kann. In Folge daraus habe ich mich verkrochen, bekam Weinanfälle und Panikattacken. Nichts was mir eigentlich

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