Familie

Heute Nachmittag werde ich meinen Bruder, meine Schwägerin und meine 2 Neffen besuchen.

Freu mich auch schon drauf! Denn wir hatten lange Zeit keinen Kontakt mehr. Nicht, dass wir gestritten hätten, aber ich machte mir schon Sorgen, dass was im Busch ist und ich nichts weiß davon. Hab auch versucht telefonisch Kontakt aufzunehmen, aber nie ging jemand ran. Irgendwann hab ich es geschafft und nachgefragt, warum und wieso, anscheinend hatten sie einfach keine Zeit. Egal, jetzt besteht regelmäßiger Kontakt.

Meine Schwägerin ist sehr krank, sie ist 50 und kann nicht mehr laufen eine endgültige Diagnose ist noch nicht gestellt. Es begann als ihre beste Freundin verstarb. Sie bekam Panikattacken und Depressionen, außerdem noch Zucker. Meinen Rat, sich bei einem Homöopathen und/oder einem Psychotherapeuten vorzustellen hat sie nicht angenommen. Ich mach mir große Sorgen um sie, meinen Bruder und den Neffen.

Da kommt wieder mein Helfersyndrom (ich finde das Wort ziemlich doof, doch ein anderes fällt mir grad nicht ein) hoch und das Gefühl, etwas von der Last abnehmen zu wollen. Das Gefühl zieht sich schon durch mein ganzes Leben. Wenn es jemandem schlecht geht, dann will ich helfen, lenkt von meinen leisen "Hilfeschreien" ab. Ist eine Art Projektion: Ich selbst steh mir sehr hilflos und "schwammig" gegenüber, was Hilfe und Heilung betrifft, bei Anderen habe ich oft so gute Ratschläge, dass mir oft gesagt wird "warum bin ich nicht selbst drauf gekommen".

Mein Leben scheint auf Andere ausgerichtet zu sein, obwohl ich bei Kleinigkeiten schon auch "nein" sagen kann.

Egoistisch zu sein liegt mir nur bedingt. Das gesunde Maß ist wohl entscheidend.

Kommentare 4

  • Zitat

    Meinen Rat, sich bei einem Homöopathen und/oder einem Psychotherapeuten vorzustellen hat sie nicht angenommen

    Ich bemühe mich immer darum den Menschen nichts zu "raten" sondern einfach nur einen Vorschlag oder meine Meinung zu sagen und das auch möglichst immer nur 1x :-)

    Das schont "meine" Nerven und die meiner "Opfer" ;-)

    • Ich will ja niemandem was auf´s Auge drücken, was er persönlich nicht will. Geht ja eh nicht!

      "Opfer" ist ein sauguter Ausdruck!

    • Ich habe mich oft dabei ertappt, das ich denken - "die MÜSSEN doch verstehen, dass es gut für sie ist"


      Und ich "arbeite" nun schon lange daran, das sie das nicht "MÜSSEN" auch wenn es mir manchmal noch schwer fällt.

      Lustiger weise habe ich das bei meinen Kindern nie getan, weil ich es auch hasse, wenn jemand mir sagt was ich tun "soll".

      Also praktiziere ich es bei meinen Kindern schon immer so - nur Ratschläge wenn sie danach fragen - und Meinung möglichst auch nur wenn sie meine Meinung dazu interessiert.


      Aber bei anderen Menschen fällt es mir manchmal schwer.

      Ich konnte oft nicht verstehen, warum sie nicht verstehen, dass es "richtig ist" was ich sage ;-) und habe mich dann wiederholt. Was extrem nervig für die "Opfer" ;-) sein kann.

      Denn je mehr man redet, desto weniger hören sie zu. Naja und "richtig" ist es ehrlicherweise ja auch nur für mich in dem Moment.

      Aber ich arbeite dran ;-)

    • Da ist was dran! Ich gebe zu oft meine Meinung ab, ohne gefragt zu werden. Ich arbeite daran. ;-)