Blog-Artikel aus der Kategorie „Tagebücher“

Wer mag, kann sich hier gerne ein Tagebuch erstellen.

    Heute geht’s mir einigermaßen gut.

    Es beschäftigt mich aber das Gespräch mit den 3 Mädels auf der gestrigen Scheidungsfete. Wir haben über Asylsuchende diskutiert und die Kerstin (die recht dominant ist) behauptet es seien alles Wirtschaftsflüchtlinge. Ich muss da immer aufpassen, dass ich keinen Hals bekomme, denn diese Stammtischparolen kotzen (sorry) mich an!


    Irgendwann kam das Gespräch auf Depressionen und ich hab mich geoutet, was mir sehr schwer fiel, weil Kerstin eine Nachbarin von mir ist, mit der ich aber sonst so gut wie keinen Kontakt pflege. Verständnis kam von nur einer der Mädels.

    Als ich mich mit „eingezogenem Schwanz“ zum Rauchen auf dem Balkon verzog, kam meine „Nochfreundin“ hinterher, die Gastgeberin und meinte so unter vier Augen, dass ich gar nicht beurteilen könne, ob ich tatsächlich eine Depression hätte, wenn ich die Tabletten nicht absetzen würde. In meinem Kopf ratterte es so gut es nach 3 Gläsern Sekt eben ging. Versuchte mich zu

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    War mit meinem jüngsten Sohn Robin (er hat das Down Syndrom) wie jede Woche samstags einkaufen. Er kauft sich Milchreis, Pudding, Vollkornbrot, Käse und Wurst und was er halt gerne mag und es in der Gruppe nicht so oft gibt. Danach wird noch ein Donald Duck-Heft gekauft. Im Auto hat er mich so voll gequasselt. Ich war schon wieder mit ganz anderem beschäftigt. Bin heute bei einer Freundin zur Scheidungsparty eingeladen und solche Events liegen mit halt nicht mehr. Dann erzählte er von Angelika (eine Mitbewohnerin), ihr Freund Vitus hätte mit ihr Schluss gemacht und meinte: "Blöd so was. Gell, du machst mit mir nicht Schluss!?" Ich wollte ihm erklären, dass ich gar nicht mit ihm Schluss machen könne, das wollte er aber nicht hören. Ihm war nur die Bestätigung wichtig, dass er nicht "alleine gelassen" wird. In dem Moment dachte ich mir, was ich eigentlich für ein feinfühliges "Bürschchen" großgezogen habe. Er will nicht, wie ich, alles bis auf´s Kleinste hinterfragt und

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    Konnte gestern lange nicht einschlafen und es kamen Bilder und Erinnerungen ähnlich wie Flashbacks.


    Da war mein ältester Sohn, er ist gehörlos, lebt in Nürnberg, also nicht hier um die Ecke, der sich von mir abgewandt hat, nach der Trennung von seinem Vater. Gerne hätte ich mit ihm darüber gesprochen, er wollte nicht. Ich hab ihm einen Brief geschrieben, aber er meinte, das interessiere ihn nicht.

    Ich sah seine letzten bitterbösen, respektlosen Whatsapp-Nachrichten vor mir und kann mir dieses Verhalten nicht erklären. Er will mit mir und seinem Bruder nichts zu tun haben. Und ich dachte, nachdem er seinen Vater durch einen Lebertumor verloren hat, wäre ihm der Rest der Familie wichtiger geworden. Ich habe ihn nach diesem Kontakt „blockiert“, da ich es nicht mehr ertragen konnte. Mir wäre es wichtig gewesen, mich mit ihm auszutauschen, darüber zu sprechen was ihm zu schaffen macht, aber es ist nicht möglich. Ich kann das auch nicht mit einem „c´est la vie“ abtun.



    Und meine um

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    Heute war Bett ab- und aufbauen angesagt, bei meinem Sohn in der Gruppe.

    Es war so schwül. Ich hab geholfen beim Tragen, hab geputzt, beim Aufbau geholfen und merkte irgendwann, dass mir die Kraft ausgeht. Aber für meinen Sohn habe ich es durchgezogen. Als das neue Bett stand, dachte ich nur daran, mich da jetzt reinzukuscheln und zu schlafen (rien ne va plus).

    So im Nachhinein denke ich mir, dass aus mir eine Lusche geworden ist, die körperlich und geistig keine Ausdauer mehr hat.

    Dafür habe ich meinem Gatten und mir eine Belohnung ausgegeben und beim Chinesen gegessen. Danach war ich noch schlapper. Aber alles jammern hilft nichts, the show must go on.

    Und in einem ruhigen Moment ist mir klar geworden, dass ich nicht nur für meinen Sohn lebe, sondern auch für mich und, dass meine Depression im Moment einfach zu mir gehört, auch wenn mir das nicht jeden Tag so deutlich vor Augen ist.

    Aber vielleicht kann ich mich bei Bedarf an diesen Text erinnern und hier nachlesen. ;)

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    Hab die kleine Fahrradtour mit meiner Freundin nicht abgesagt. Ich bin stolz auf mich (aufdieschulterklopf).

    Es war schön durch den Park zu radeln, die Luft war angenehmer zwischen den Bäumen. Sie hatte Kaffee dabei und ich eine Miniflasche Rotwein. Ihre Mutter ist letzte Woche verstorben und wir mussten beide heulen. Aber das war okay, das zusammen Lachen auch. Es hat sie auf andere Gedanken gebracht und mich genauso. So hatten wir beide was davon, obwohl uns die Mücken ganz schön gepiesackt haben und der Schweiß beim Radeln in Strömen lief (ich kann gar nicht mehr aufhören zu schwitzen).

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    Im Moment stecke ich dermaßen fest im Gewühl meiner Gedanken. Nach außen fühlt es sich an, als wäre ich in einer Nebelschwade, alles verschwommen und in meinem Kopf, als wäre da eine komprimierte Masse, die ich erst in eine verständliche „Datei“ umwandeln müsste.

    Seele und der Körper stehen auf „Halbmast“ und ich frage mich, was mich ausbremst. Ist es die Depression, die mit mir „spielt“? Lasse ich mit mir „spielen“?

    Ich bin seit ca. 3 Tagen nicht „kompatibel“ mit dieser Welt.

    Für heute ist ein Fahrradausflug mit einer Freundin geplant. Mir graut jetzt schon davor, ich wäre lieber auf der Couch mit der Decke über dem Kopf (nichts sehen, nichts hören, nichts sprechen). Aber ich werde mich todesmutig aufraffen, auch wenn´s schwer fällt. Es ist zermürbend und frustrierend so viel Energie aufbringen zu müssen.

    Aber "ich bin zu faul um aufzugeben"!

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    Normalerweise gehe ich ins Bett zwischen 19:00 und 20:30. Manchmal auch später. Und es kommt auch zuweilen vor, daß ich nach einer Stunde wieder aufstehe, und bis vielleicht kurz vor Mitternacht aus noch mangelnder aktueller Schlaf-Bereitschaft "rum-mache" (lese, schreibe, so was halt...) und dann erst mich wieder hinlegen kann. (Das Mirtazapin ist dabei durchaus recht hilfreich, dennoch ja kein "Wundermittel aller irdischer Wunder".)


    Heute nacht aber...


    Heute nacht aber...


    Heute nacht kein Schlaf weit und breit: Null, nichts, niente, nada, sapperlott! Zero!


    Heute nacht überkommt den Abifiz gar kein Schlaf...


    Meine Kusine, bzw. meine Lieblingskusine, zehn Monate älter als ich; meine Lieblingskusine, mit welcher zusammen ich die Welt als Kind "mit-erobert" habe; mit welcher ich über Kant & Spinoza debattiert habe; mit welcher zusammen wir beide Theorien, Fragen und Rätsel hin- und her-gewälzt haben... meine Kusine... sie hat mich angerufen und will demnächst mich besuchen!!!


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    Je älter ich werde, umso mehr stelle ich mir die Frage hat es noch Wert gegen die Depression anzugehen? Ich lebe oft so dahin im Wust der Emotionen, dem Nebel der Zukunft „wie geht es weiter?“ und erdrückenden Gedanken. Okay, es gibt auch Tage an denen ich denke, „was jammerst du, es geht irgendwie weiter“, was ja auch so stimmt. Bisher ist es in meinem Leben immer weiter gegangen, auch wenn ich das Licht am Ende des Tunnels nicht mehr sehen konnte und ich nicht gleich ne Lösung parat hatte (was für mich sehr schwierig ist, wenn ich Probleme nicht gleich aus der Welt schaffen kann).


    Ab und an habe ich auch über Suizid nachgedacht. Aber Stopp, da ist mein behinderter Sohn, der familientechnisch nur noch mich hat. Sein leiblicher Vater ist vor Jahren gestorben, sein Bruder will nichts von ihm wissen, genauso wie sein Vater, als wir uns trennten. Ich muss einfach für ihn da sein.


    Und dann kommen oft Gedanken, die auszusprechen keiner verstehen würde: „Ich muss ihn überleben, ich

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    Im Laufe eines langen Lebens werden Freunde und Verwandte weniger. Viele sterben, viele verlieren sich in einem unklaren Modus. Es kann dann der Gedanke eines Bilanzsuizids auftauchen, der Gedanke, selber auszuscheiden.


    Leider kann ich diesen Gedanken nicht wirklich angemessen abwägen, weil sich sofort auf der Gefühlsebene auch Depressives sich bei mir mit einnisten würde, meine Abwägung "verzerren". So setzte ich im Moment die Akzente darauf, "wo, wie kann ich noch hinreichend Sinnvolles zustande bringen". Das ist der Gedanke der Fruchtbarkeit. Von ihm sollte ich mich eher leiten lassen.


    Das bedeutet freilich auch, dem Depressiven nicht zu erliegen. Müde-Sein gilt. "Ausgemüdet-Sein" lieber nicht...

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